Colitis ulcerosa - Chronische Darmentzündung

CED steht für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Die wohl bekanntesten beiden sind dabei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Es handelt sich um Erkrankungen, die zumeist von Bauchschmerzen, Durchfall und/oder häufigem Harndrang begleitet werden und die nicht kontinuierlich, sondern in Schüben verlaufen.

Morbus Crohn ist eine Entzündung, welche sowohl den Mundraum als auch die Speiseröhre, den Magen und eben den Darmtrakt befallen kann. Blutiger Durchfall, damit einhergehend eine Gewichtsabnahme und Fieber sind dabei häufige Symptome. Bei manchen Patienten sind auch andere Organe wie etwa Augen, Haut und Gelenke betroffen. Die Patienten fühlen sich oft kraftlos und müde.

Colitis ulcerosa
Die Colitis ulcerosa ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung.

Die Colitis ulcerosa konzentriert sich demgegenüber auf den Dickdarm, dessen obere Schleimhautschicht hierbei chronisch entzündet ist. Der Verlauf der Erkrankung ist unvorhersehbar. Colitis Ulcerosa beginnt schleichend und verläuft in Schüben. Die akuten Phasen können ein bis drei Monate dauern. Die Symptome sind ähnlich wie bei Morbus Crohn.

Symptome von Colitis Ulcerosa

  • wiederkehrende schleimige und oft blutige Durchfälle, die vorzugsweise nachts auftreten, begleitet von
  • krampfartigen Schmerzen im Bauchbereich (Koliken), die den linken Unterbauch betreffen,
  • körperlicher Schwächung,
  • und dem Gefühl einer unvollständigen Stuhlentleerung.

Der Körper wird oft durch Blutarmut weiter geschwächt. Außerdem sind Augen- oder Gelenkentzündungen möglich. Krankheitsspezifische Symptome können wesentlich die Lebensqualität der betroffenen Personen verschlechtern, häufig wird der Krankheitsverlauf von Ängsten und Depressionen begleitet.

Ursachen und Behandlung

Leider sind die Ursachen von CED noch nicht ergründet. Es müssen mehrere Faktoren zusammenkommen wie bestimmte Infektionen oder eine gewisse genetische Belastung. Eine vollständige Heilung ist bislang nicht möglich. Colitis Ulcerosa wäre nur durch eine Dickdarmentfernung heilbar. Akute Schübe werden normalerweise mit entzündungshemmenden  Medikamenten behandelt, die entweder oral oder rektal verabreicht werden, mit dem Ziel die Entzündung zu vermindern und neue Schübe zu verhindern. Einige Medikamente, die  zur Behandlung der Colitis ulcerosa eingesetzt werden, können in erster Linie bei längerer Anwendung unangenehme Nebenwirkungen haben. In manchen, sehr therapieresistenten Fällen kann eine vollständige Entfernung des Dickdarms die Folge sein.

Da die CED Erkrankungen ferner das Darmkrebsrisiko um das 6- bis 20-fache steigern können, empfiehlt sich die regelmäßige Inanspruchnahme entsprechender Vorsorgemaßnahmen.

Zwar können auch Kinder von CED betroffen sein; allerdings brechen die darunter fallenden Krankheiten bei der Mehrheit der Patienten erst zwischen dem 30. und 40 Lebensjahr aus. In Deutschland gibt es mehr als 300.000 Fälle. Da die Krankheitsverläufe wie erwähnt sehr volatil sind, ist es nicht einfach CED zu diagnostizieren. Auch sind Dauer und Art der Symptome individuell sehr verschieden, sodass auch die Therapiemaßnahmen entsprechend unterschiedlich ausfallen.

Pflegemaßnahmen und –leistungen bei CED-Erkrankungen

Zunächst sei festgehalten, dass eine dauerhafte Pflegebedürftigkeit bei CED-Erkrankungen oder bei der Installation eines künstlichen Darmausgangs (Stoma) nach Entfernung des Dickdarms infolge einer Colitis ulcerosa definitiv die Ausnahme und nicht die Regel darstellt. Anders als bei Patienten, die aufgrund ihres hohen Lebensalters pflegebedürftig werden und dann unter Umständen etwa eine 24-Stunden Pflege im eigenen Heim in Anspruch nehmen können (hier weiterlesen), wird bei Morbus Crohn und Co. nur eine vorübergehende häusliche Pflege von der Krankenkasse übernommen. Zum Beispiel, wenn gerade ein akuter Krankheitsschub stattgefunden hat. Auch bei Stomaeinsätzen wird zumeist eine vorübergehende häusliche Pflege gewährt, um eine adäquate Stomaversorgung sicherstellen zu können. Zwar kann diese hin und wieder auch von den Patienten selbst oder von deren Angehörigen übernommen werden. In den meisten Fällen sind sie allerdings mit der speziellen Versorgung überfordert und brauchen professionelle Hilfe. Wer dagegen keine Scheu hat, kann sich den Gebrauch des Stoma vom häuslichen Pflegedienst erklären lassen und es im Weiteren selbst versorgen. Es empfiehlt sich, sowohl was die Selbstversorgung als auch was die Pflegeleistungen angeht, seinen Arzt und seine Krankenkasse zu konsultieren.

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